Semper atque semper liberi ac indivisi - Für immer frei und ungeteilt
Nach der Befreiung Südosteuropas von der Türkenherrschaft standen die Habsburger Kaiser vor der Aufgabe, das heruntergekommene, verwahrloste und menschenleere Land wieder aufzubauen. In drei sogenannten "Schwabenzügen" während der Regierungszeit von Kaiser Karl (1722-1726), von Kaiserin Maria Theresia (1763-1771) und Kaiser Josef II (1782-1787) besiedelten deutsche Siedler die Hauptsiedlungslandschaften zu beiden Seiten der mittleren Donau in Ungarn, Jugoslawien und Rumänien (Südwestliches ungarisches Mittelgebirge, Schwäbische Türkei, Slawonien-Syrmien, Batschka, Banat und Sathmar).
Die Bezeichnung "Donauschwaben" ist ein Sammelbegriff für die im 18. Jahrhundert ausgewanderten Deutschen, die aus Schwaben, Franken, Bayern, Pfalz, Hessen, Luxemburg, Belgien und Elsass-Lothringen stammten. Wagemut und Arbeitsfreude aber auch Freiheitsliebe und Selbstverwirklichung haben die Kolonisten veranlasst, die Mühen der Auswanderung und die harte Arbeit und Not der ersten Jahre auf sich zu nehmen.
über 150 Jahre lebten die Donauschwaben in diesem Raum. Sie verwandelten mit Fleiß und Arbeit die Öde in fruchtbares Ackerland, brachten es zu Auskommen und Wohlstand.
Der zweite Weltkrieg wurde für die 1,5 Mill. Donauschwaben zu einer Katastrophe. Das Leiden begann im Oktober 1944. Ein Teil folgte dem Fluchtaufruf und zog mit Pferd und Wagen Richtung Westen, doch der größte Teil, der nicht in der Lage war zu flüchten oder die Heimat im Vertrauen auf die Schuldlosigkeit nicht verlassen hat, wurde nach Russland zur Zwangsarbeit deportiert, in Hunger- oder Vernichtungslager interniert oder von Partisanen-Kommandos gefoltert und auf grausamste Weise zu Tode gebracht. Die Zahl der Opfer liegt weit über einer Viertelmillion Menschen. 1945 waren alle deutschen Siedlungen von ihren deutschen Bewohnern "ethnisch gesäubert".
Die überlebenden Donauschwaben haben Zuflucht und neue Heimat in mehr als 15 Staaten in aller Welt gefunden. Ca. 500.000 von ihnen leben in Deutschland. Sie kamen in ein vom Krieg zerstörtes Deutschland. Die ersten Unterkünfte waren Baracken, Notaufnahmelager und Massenquartiere. Doch bald ging es wieder aufwärts. Mit Gemeinschaftssinn und gegenseitiger Hilfe wurden wieder eigene Existenzen aufgebaut.
Auch in den Raum Backnang kamen viele donauschwäbische Landsleute. Die ersten Zusammenkünfte fanden in den Jahren 1950 - 1952 in verschiedenen Gasthäusern in Backnang statt. Im Jahr 1953 wurde die Landsmannschaft der Donauschwaben Ortsverband Backnang gegründet. Vorstand: Jakob Hild, Johann Schick, Wilhelm Heinz und Josef Urnauer. Nach Franz Einholz und Michael Urnauer leiten nun Heinz Kaldi und Günther Weißbarth die Geschicke des Ortsverbandes Backnang.
Das rege Vereinsleben mit den jährlich stattfindenden Bratwurst-, Lammgulasch- und Fischgulaschessen sowie Ausflügen soll nun durch die Gründung einer Tanzgruppe ergänzt werden. "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen" sagt eine alte Lebensweisheit; Geselligkeit und Tanz zu pflegen sind aber auch sehr wichtig. Die Gegenwart genießen, die Vergangenheit nicht vergessen und auch in die Zukunft blicken kann mit Hilfe von modernen Kommunikationsmitteln erleichtert werden. Deshalb hat der Ortsverband Backnang seit einigen Jahren eine eigene Homepage eingerichtet. Unser Motto könnte lauten: "Bratwürste, Tanz und Computer".